Einführung

Der wesentliche Rohstoff beim Seifengießen ist die Seifenmasse. Im Normalfall wird Glycerinseife in Blockform verwendet, die es in den Varianten transparent und opak (undurchsichtig weiß) gibt. Diese beiden Varianten lassen sich auch in einem Seifenstück kombinieren, was die gestalterischen Möglichkeiten erheblich erweitert.

Der nächste Rohstoff sind die Farben. Hier gibt es eine Vielzahl von Grundfarbtönen. Durch Mischung dieser Grundfarben sind beliebige Farbkompositionen möglich. Die Farben kann man in Form von stark gefärbter Glycerinseife, als Pulver zur Lösung in Wasser oder in flüssiger Form kaufen. Am leichtesten lässt sich dabei die stark gefärbte Glycerinseife verarbeiten. Die Pulver sind etwas schwieriger zu handhaben, da sie erst noch gelöst werden müssen, haben aber im Normalfall ein besseres Preis/Leistungsverhältnis und die Auswahl an Farbtönen ist größer.

Der letzte Rohstoff sind die Düfte. Diese werden in flüssiger Form verkauft.
Auch sie sind mischbar, ein angenehmes Ergebnis durch Mischung zu erhalten ist aber deutlich schwieriger als bei den Farben. Probieren Sie es doch einfach mal aus und lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf.

Um die Seife in die gewünschte Form zu bringen benötigen Sie Gießformen. Diese gibt es in einer Vielzahl von Formen und Motiven. Es gibt spezielle Gießformen fürs Seifengießen, es können aber auch andere Gießformen verwendet werden. Wenn Sie andere Gießformen verwenden, dann achten Sie bitte darauf, dass diese die Temperatur der flüssigen Seife von etwa 40-50°C
aushalten und ausreichend flexibel sind, um die erstarrte Seife ohne Beschädigungen heraus drücken zu können.

Nun ist fast alles beisammen. Sie benötigen jedoch noch ein paar „Werkzeuge“. Dieses sind zuerst einmal ein oder mehrere Gefäße in denen die Glycerinseife geschmolzen wird. Bewährt haben sich hier Glasgefäße, Sie können aber z.B. auch Gefäße aus Edelstahl verwenden. Wenn Sie ihre Seife aus verschiedenen Glycerinseifenarten (transparent/opak) zusammenstellen wollen und/oder mit unterschiedlich gefärbten Seifen arbeiten wollen, so lohnt es sich für jede Art/Färbung ein separates Gefäß zu verwenden. Das reduziert die Reinigungsarbeiten und Wartezeiten während des Seifengießens und
erhöht den Spaß!

Sie sollten sich noch ein kleines, vielleicht schon stumpfes Messer mit Spitze bereit legen. Dieses ist hilfreich beim entnehmen der erkalteten Seifen aus den Gießformen. Außerdem können ein paar Küchentücher nie schaden, da es immer vorkommen kann, dass Seife, Farben oder Düfte nicht genau dort landen wo man Sie gerne hin haben möchte.

Sie benötigen etwas um die Gefäße mit der Glycerinseife zu erwärmen. Die einfachste Art ist die Erwärmung in der Mikrowelle. Hierbei kann die Wärme leicht dosiert werden und der Schmelzvorgang geht sehr schnell. Nach wenigen Durchgängen hat man schon ein sehr gutes Gefühl für das Timing. Alternativ können Sie das Gefäß natürlich auch in ein warmes Wasserbad legen und auf diese Weise die Glycerinseife schmelzen.

Bitte beachten Sie, dass sich das Gefäß in dem Sie schmelzen und die Glycerinseife erhitzen!

Schneiden Sie die gewünschte Seifenmenge vom Seifenblock mit einem Messer ab. Tun Sie diese in das Schmelzgefäß und stellen Sie es in die Mikrowelle. Die Dauer des Schmelzvorganges hängt vor allem von der Menge der zu schmelzenden Seife ab. Verwenden Sie immer eine mittlere Stufe
(ca. 500 Watt) und passen Sie die Dauer der Seifenmenge an. Beginnen Sie doch einfach mit etwa 40 Sekunden. Behalten Sie dabei bitte die Seife im Auge. Glycerinseife neigt dazu schnell zu schmelzen und dann überzukochen. Wenn die 40 Sekunden abgelaufen sind, prüfen Sie bitte die Konsistenz der Glycerinseife. Sollte ein Teil noch nicht vollständig geschmolzen sein,
so rühren Sie bitte mit einem Löffel oder ähnlichem um und führen die Erwärmung in Zeitschritten von 10-20 Sekunden weiter fort bis die Glycerinseife vollständig geschmolzen ist.

Ist die Glycerinseife nun vollständig geschmolzen können Farben und Düfte zugesetzt werden. Bitte achten Sie darauf, dass die Seife dabei nicht erkaltet. Sie brauchen sich nicht zu hetzen, Sie sollten jedoch die flüssige Glycerinseife zügig verarbeiten, da sich schon nach kurzer Zeit, wie bei einem Pudding, eine „Haut“ auf der Seife bildet. Diese bereits festen Seifenteile führen zu sehr unschönen Flecken in der späteren Fertigseife. Dieser Vorgang kann durch zwischenzeitliches Umrühren verzögert werden.

Geben Sie nun nach Ihren Vorstellungen Farbe und Duft in die geschmolzene Glycerinseife. Hier kann ich Ihnen leider wenig Ratschläge geben. Vielleicht nur, dass gerade beim Duft weniger oft mehr ist. Ansonsten können Sie sich ganz und gar ausleben. Während des Zusetzens der Farben sollten Sie umrühren um eine gleichmäßige Färbung zu erhalten. Haben Sie Farbe und Duft zugesetzt rühren Sie bitte abschließend nochmals gut um, bevor Sie mit dem Gießen beginnen.

Nun wird die flüssige Seife in eine Form gegossen. Achten Sie bitte vor dem Gießen darauf, dass die Gießform gerade steht und nicht wackelt. Gießen Sie nun langsam und vorsichtig, damit nichts überläuft.

Lassen Sie die Seife nun erkalten. Es ist wichtig, dass das Seifenstück vollständig ausgehärtet ist, damit beim Herausdrücken keine Beulen entstehen.

Sie entnehmen die fertige Seife aus der Gießform, indem Sie auf der Unterseite vorsichtig gegen die Gießform drücken. Um das Herausdrücken zu erleichtern können Sie mit dem spitzen Messer vorsichtig zwischen Rand der Seife und Gießform auf einer Seite oder umlaufend einen kleinen Spalt öffnen. Die Seife lässt sich dann erheblich einfacher entnehmen und mit etwas Übung wird auch der Rand des Seifenstücks nicht beschädigt.

Es ist vollbracht! Sie halten ihre erste selbst gegossene Seife in den Händen.

Ich hoffe diese Einleitung ins Seifengießen war für Sie hilfreich und es hat Ihnen Spaß gemacht.